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. Damen sind, wie alle Welt weiß, Geschöpfe der Freude, lieblicher, sanfter und engelhafter, als wir es sind, weshalb es auch die erklärte Pflicht eines jeden aufrichtig gesinnten Edelmanns auf der Welt ist, ihnen zu dienen und sie zu beschützen. Fürderhin ist sattsam bekannt, daß ihr Verstand anders als der unsrige geartet ist. Unsere übermäßige, wenngleich hochverdiente Lobpreisung der Lady Polgara an diesem Tage hat mich dazu ermutigt, eine empörende Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Könnte es möglich sein, daß der große Chaldan den Frauen tatsächlich Verstand verliehen hat? Ist dies denkbar? Sodann, kühn geworden durch die Tatsache, daß mich bis daher kein göttlicher Blitzschlag eingeäschert hatte, spann ich diesen ketzerischen Gedanken weiter und begab mich vollends auf unerkundetes Gelände. Es dürfte unterdessen wohl bekannt sein, daß Herzog Oldoran unlängst vom Throne entfernt und in ein Kloster verbracht wurde, wo er den Rest seines Le bens mit Toben und Wüten zubringen kann. Desgleichen haben sich Gerüchte, ich sei für seine Absetzung verantwortlich, verbreitet. Ich will nun freimütig eingestehen, daß dies der Wahrheit entspricht, doch wäre es nicht dazu gekommen, hätte ich mich nicht der Unterstützung zweier   nicht einer, nein, zweier   Damen erfreut. Die eine ist selbstverständlich Lady Polgara. Ich bin mir dessen gewiß, daß das niemanden der hier Anwesenden verwundert. Nicht so allgemein bekannt dürfte hingegen die Tatsache sein, daß eine hochgeborene Dame aus Vo Astur ebenfalls darein verwickelt war   vollständig verwickelt, bis hinauf zu ihren reizenden Augenbrauen. Darüber hinaus hat sie mir, seit mir die Regierung des Herzogtums von Asturien zugefallen ist, in den meisten Angelegenheiten mit wertvollem Rat beigestanden. Das Bedürfnis nach rückhaltloser Offenheit auf dieser Konferenz zwingt mich zu dieser Enthüllung. Ich habe die Ehre, Euch den Namen der Dame zu nennen, die an meiner Seite herrscht. Ihr Edlen all, darf ich Euch Gräfin Asrana vorstellen, eine Verschwörerin ohnegleichen.« Er erntete zunächst zaghaften Applaus, der allmählich zunahm und sich schließlich zu einer wahren Ovation steigerte. »Dafür kriege ich Euch dran, Mangaran«, raunte Asrana, während sie sich erhob. »Versprochen?« versetzte er verschlagen. Asrana nahm eine theatralische Haltung an. »Und nun ist mein furchtbares Geheimnis enthüllet«, verkündete  sie. »Wie könntet Ihr mir vergeben? Fürwahr, meine Herren, es war nicht meine Schuld. Polgara verleitete mich zu diesem Frevel. Ach, es ist ihre Schuld.« Sie stieß einen langen, bebenden Seufzer aus. »Da ich nun jedoch entlarvet bin, dünket mich, wir könnten jetzt auch damit fortfahren. Diese widernatürliche Zusammenkunft ist anberaumt worden, um die Möglichkeit eines Friedens zu erörtern.   Ist das nicht grauenhaft? Wie sollen wir ohne Feinde leben? Wir müssen doch jemanden zum Hassen haben!« Sie hielt inne, um dann mit den Fingern zu schnippen. »Ich habe es, Mylords! Ich habe die Lösung! Lasset uns statt dessen die Murgos hassen! Murgos sind häßlich, Arender sind die schönsten Menschen der Welt. Murgos kennen keine Ehre, Arender sind auf übelkeitserregende Weise mit Ehre gesättigt. Murgos haben keine Manieren, die arendische Höflichkeit dagegen ist der Schrecken der zivilisierten Welt. Lasset uns denn gemeinsam unsere Hände erheben, ihr Edelleute all, und bei unserer geheiligten Ehre schwören, jeden Murgo, dem wir begegnen, auf den Tod zu hassen.« Mittlerweile lachte alles und haute vor Vergnügen auf den Tisch. Gräfin Asrana hatte sie auf charmante Weise eingewickelt und in die Tasche gesteckt. »Ich gestehe, daß mir diese bezaubernde junge Dame gefällt. Euer Gnaden!« hörte ich Mandorin zu seinem Herzog sagen. »Sie ist ganz entzückend.« Zufällig beobachtete ich Asranas Gesicht, als er das sagte. Ihr Blick wurde ein ganz klein wenig selbstgefällig.  Dann, ohne die Miene zu verziehen, zwinkerte sie mir zu. Offenbar hatte sie Mandorins Äußerung mitbekommen, und offenbar hatte sie das Gefühl, soeben etwas gewonnen zu haben. An jenem Abend fand ein Bankett statt, und Baron Mandorin gelang es, sich einen Platz neben Asrana zu erobern, wo sie unverzüglich die Kampfhandlungen gegen ihn eröffnete. Ihre Kavallerieattacken bestanden in entwaffnend einnehmenden Bemerkungen und Beobachtungen. Ihre bevorzugte Waffe war ein tief ausgeschnittenes Abendkleid, das die Grenzen des Anstands kaum merklich, aber eben doch überschritt. Baron Mandorin flehte an jenem Abend noch nicht ganz um Frieden, kam dem aber schon recht nahe. Die Gräfin und ich teilten uns ein Quartier, und ich wartete auf sie. »Warum Mandorin?« fragte ich sie ohne Umschweife, als sie hereinkam. »Ich vermag Euch nicht ganz zu folgen, Polly.« »Warum werft Ihr Eure Netze nach Baron Mandorin aus? Hier gibt es andere, die besser aussehen, und er ist ein gutes Stück älter als Ihr.« »Um so besser«, versetzte sie, während sie ihr Haar löste und ausschüttelte. »Bei Mandorin muß ich nicht all diese schmachtenden Blicke und die Massen an falsch geschriebenen schlechten Gedichten ertragen. Mandorin steht dem Zentrum der Macht in Mimbre sehr nahe, und ich nehme in Asturien eine vergleichbare Rolle ein. Ihr werdet die Angelegenheiten in Wacune regeln. Auf diese  Weise sollten wir drei es verhindern können, daß einer aus der Reihe tanzt   jedenfalls so lange, bis der Frieden zur Gewohnheit geworden ist.« Dann warf sie mir einen schelmischen Seitenblick zu. »Ich sage das nicht gerne, Polly, aber ich werde mehr Spaß haben als Ihr.« »Ihr tut das aus Patriotismus, Asrana?« fragte ich ungläubig [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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